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Aufruf

Wenn wir streiken, steht die Welt still!

Aufruf zum Frauen*streik in Frankfurt 2020

Im vierten Jahr weitet sich der globale feministische Aufstand von Frauen* und Queers weiter aus: Weltweit gehen Frauen* und Queers auf die Straßen und wehren sich gegen staatliche und sexualisierte Gewalt, streiken für bessere Arbeitsbedingungen, machen sich stark für selbstbestimmte Sexualität, kämpfen gegen Umweltzerstörung und Klimawandel. Unsere ­Mobilisierungen bringen ganze Gesellschaften in Bewegung.

Wir sind Frauen* und Queers aus vielen Ländern und mit unterschiedlichen Erfahrungen. ­Einige von uns haben Krieg, Flucht und Vertreibung erlebt, andere arbeiten prekär oder ­pflegen ­unbezahlt Kinder und Angehörige. Viele von uns haben Gewalt erlebt. Das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung wird uns verwehrt. Die Sorgearbeit, die wir leisten und auf der unsere Gesellschaft basiert, wird nicht als solche anerkannt. Sie bleibt unsichtbar und unbezahlt. Entlohnt wird nur ein Teil unserer Arbeit und der auch noch schlechter als der unserer männlichen Kollegen. Das Strafgesetzbuch, sexistische Sprüche, sexualisierte Gewalt und Femizide erinnern uns daran, wie und wo uns die patriarchale und kapitalistische Gesellschaft haben will.
Der soziale Frieden ist auf unseren Rücken errichtet worden. Wir haben es satt, ihn aufrecht zu erhalten. Wir sind wütend und werden uns nicht weiter vereinzeln lassen: Wir streiken gemeinsam, queer und feministisch!

Was wir wollen?

Wir wollen selbstbestimmt leben. Anerkennung für unsere Arbeit. Ein Ende der kapitalistischen und patriarchialen Ausbeutung. Ein Leben ohne Gewalt und Krieg. Eine Umverteilung von Ressourcen, Macht und Teilhabe. Wir wollen nichts weniger als einen grundlegenden Systemwandel.

Was wir vorhaben?

Am 6. März werden die wir die Gewalt, die wir alltäglich erleben, sichtbar machen. Wir konfrontieren diejenigen, die Sexismus, sexualisierte Gewalt und Femizide verharmlosen, instrumentalisieren und rechtfertigen. Wir nehmen diese Gewalt nicht mehr hin!

Gerade da der 8. März 2020 ein Sonntag ist, nehmen wir die doppelte Ausbeutung durch Lohn- und Sorgearbeit in den Fokus. Wir rufen alle Frauen* und Queers auf: Lasst die Arbeit liegen und kommt zu den Streikcafés und zur Streikversammlung! Es ist Zeit zum Frau*lenzen!