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Neues Jahr, neuer Name!

Wir heißen jetzt Feministisches Streikkollektiv!

Nach längerer Diskussion und internen sowie externen Anregungen haben wir, das Feministische Streikkollektiv Frankfurt am Main – vormals Frauen*streik Bündnis Frankfurt (F*Streik) – uns dazu entschlossen, unseren Namen zu ändern. Wir haben uns damit auseinandergesetzt, ob wir uns als Bündnis oder als Gruppe verstehen. Viele Aktive haben den F*Streik nie als klassisches Bündnis kennengelernt und von Beginn an als Gruppe wahrgenommen, in der wir – als teilweise noch in anderen Kontexten aktive – Einzelpersonen zusammenkommen. Zudem wurde unsere Arbeitsweise zunehmend verbindlicher und dauerhafter. Auch als Gruppe verorten wir uns weiterhin als Teil der bundes- und weltweiten feministischen Streikbewegung zum 8. März und darüber hinaus. Unser Feminismus ist antikapitalistisch, ökologisch, antirassistisch und wendet sich gegen jeden Antisemitismus. Eine Kernaufgabe liegt für uns weiterhin darin, uns divers zu vernetzen, Kämpfe mit (queer-) feministischen / Frauen*– Gruppen, Organisationen und Institutionen auch außerhalb der Szene zusammenzuführen und unsere Perspektive in Bündnisse einbringen. Wir wollen diesen Austausch dazu nutzen, die Verbundenheit der Kämpfe anzuerkennen, gemeinsam anzugehen und unser Selbstverständnis immer wieder kritisch zu hinterfragen.

Wir haben uns mit den Begriffen „Frau*“, „FLINTA*“ und „feministisch“ auseinandergesetzt. Wir begreifen den Begriff „Frau*“ als politische Kategorie, der die bestehende binäre Logik des Patriarchats veranschaulicht, dabei aber auch Gefahr läuft, sie zu reproduzieren. Die Missverständlichkeit in seinem Gebrauch hat uns darin bestärkt, uns einen offeneren und weniger ambivalenten Namen zu geben. Das Sternchen verwenden wir also weiterhin, wenn wir von Frauen* sprechen: Nicht, um damit anzuzeigen, dass dieser Begriff plötzlich imstande wäre, alle Menschen, die sich nicht als cis-männlich verorten, miteinzuschließen; sondern um jedes Mal Irritation hervorzurufen, wenn der Begriff gelesen wird, statt ihn selbstverständlich zu verwenden, und anzuzeigen, dass auch Frauen* und Weiblichkeiten* vielfältig sind. Zukünftig wollen wir in unserer Praxis immer wieder diskutieren und situativ entscheiden, welcher Begriff an welcher Stelle so einschließend und dabei auch so genau wie möglich ist. Als feministisches Streikkollektiv ist für uns zentral, dass wir nicht aus einer identitären Kategorie „Frau“ heraus handeln, sondern unser Kampf gegen das Patriarchat alle einschließen soll, die von seiner Gewalt betroffen sind, und eine feministische und solidarische Praxis zum Ziel hat. 

Der Begriff des „Kollektivs“ macht unser Gruppenverständnis deutlich. Für uns bedeutet Kollektivität, dass wir gemeinsam und solidarisch miteinander sind: Das feministische Streikkollektiv ist ein offener Raum für Differenzen und respektvolle Diskussion, im Wissen, dass sich ein Denken und Planen nur in einer gemeinsamen Organisierung umsetzen lässt. Wir wollen ein zum feministischen und politischen Streik anregendes, partizipatives und basisdemokratisches Kollektiv sein, das in Kooperation und Vernetzung am 8. März und darüber hinaus aktivistische feministische Politik in Frankfurt voranbringt. Wir begreifen uns als Teil der internationalen, feministischen Streikbewegung, die die patriarchalen, kapitalistischen und rassistischen Verhältnisse in Frage stellt und tagtäglich bekämpft.