Sprache ist manchmal kompliziert und missverständlich! Darum findet ihr hier den Versuch einer Erklärung zu den Begriffen, die wir häufig verwenden. Welchen Begriff wir in unserer Praxis an welcher Stelle verwenden, wollen wir immer wieder diskutieren und situativ entscheiden.
Die Begriffe Frau*, FLINTA* und Queer und haben keine feststehenden Bedeutungen und werden von unterschiedlichen Personen unterschiedlich verstanden. Wir sind uns darüber bewusst, dass es immer wieder Diskussionen und Kontroversen darüber gibt, wie die jeweiligen Begriffe zu verstehen sind. Wenn du einen Begriff anders definierst oder dich selbst anders verstehst, dann komm mit uns in den Austausch. Für uns ist es wichtig, die Selbstbezeichnung von jedem Menschen zu respektieren.
Aktuell überarbeiten wir als Kollektiv unsere begrifflichen Erklärungen. Sobald wir diesen Prozess abgeschlossen haben, werden wir dies hier veröffentlichen.
Was verstehen wir unter Frau*:
[in Bearbeitung]
Was verstehen wir unter FLINTA*:
Zur Erklärung der nachfolgenden Begriffe haben wir einen Blick in das Queer Lexikon bzw. auf die Seite der Trans*Inter* Beratungsstelle geworfen (Stand Januar 2021).
FLINTA* ist eine Abkürzung für Frauen*, Lesben*, Inter*, Nonbinary*, Trans*- und Agender*-Personen. Es stellt den Versuch dar, einen Ausdruck für eine Personengruppe zu finden, die von den patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft diskriminiert und unterdrückt wird. Der Begriff verweist auf die Vielfalt und die Differenzen zwischen den Menschen, die unter dem Patriachat leiden und gegen dieses kämpfen. Häufig findet der Begriff Verwendung, wenn ausgedrückt werden soll, wer in bestimmten Räumen oder zu bestimmten Veranstaltungen willkommen ist.
Frauen*: [in Bearbeitung]
Lesben*: Als lesbisch werden Frauen* oder sich mit Weiblichkeit* identifizierende nonbinary Personen bezeichnet, die sich romantisch und/oder körperlich zu anderen Frauen* oder sich mit Weiblichkeit* identifizierenden nonbinary Personen hingezogen fühlen.
Inter*: Inter* ist ein Oberbegriff für die Vielfalt intergeschlechtlicher Körperlichkeiten und Realitäten. Der Begriff umfasst damit Menschen, deren körperliches Geschlecht (beispielsweise die Genitalien oder die Chromosomen) nicht der medizinischen Normvorstellung von ‚eindeutig‘ männlichen* oder weiblichen* Körpern zugeordnet werden kann, sondern sich in einem Spektrum dazwischen bewegt. Bis heute werden die Genitalien von inter* Kindern nach der Diagnose operativ einem der beiden der medizinischen Norm entsprechenden Geschlechter, meist dem weiblichen*, angeglichen. Dies geht teilweise mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen und psychischen Problemen einher.
Inter* wird manchmal auch als Selbstbezeichnung für die eigene Geschlechtsidentität verwendet, jedoch können sich inter* Menschen ebenso als Frauen*, Männer*, Trans* oder anders definieren.
Nonbinary*: Als nonbinary oder nicht-binär bezeichnen sich Menschen, die sich nicht als Mann* oder Frau* identifizieren, sondern als beides gleichzeitig, zwischen männlich* und weiblich* oder als weder männlich* noch weiblich*. Ein Beispiel für eine nichtbinäre Identität ist genderqueer. Nicht-binär/Nonbinary ist auch inklusiv für inter* Menschen.
Trans*: Trans* ist ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht oder nicht nur mit dem Geschlecht identifizieren, dem sie bei der Geburt zugewiesen wurden.
Agender*: Agender Menschen, auch genderless genannt, haben kein Geschlecht, fühlen sich keinem Geschlecht zugehörig oder können mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen.
*: Das Sternchen signalisiert die Vielfalt der Selbstbezeichnungen von FLINTA*-Personen. Dabei ist die Selbstdefinition der Menschen das Zentrale, nicht eine Bewertung von außen.
Was bedeutet Queer?
Queer wurde im Englischen lange Zeit als Beleidigung verwendet, insbesondere gegenüber schwulen Männern. Heute wird der Begriff aber meist positiv als Selbstbezeichnung gebraucht, vor allem von Menschen, die ihre Identität als ‚außerhalb der gesellschaftlichen Norm‘ ansehen. Außerdem kann queer als Überbegriff für Menschen benutzt werden, die nicht in die romantischen, sexuellen und/oder geschlechtlichen Normen‘ der Gesellschaft passen. Queer ist aber auch eine Theorierichtung und ein Wissenschaftszweig, in dem Schubladendenken aufgebrochen wird, verschiedene Unterdrückungsformen miteinander verknüpft gedacht werden sollen und insbesondere Sexualität als ein Ort der Unterdrückung untersucht wird.