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Kampagne „Platz für Sorge“ auch in Frankfurt am Main

 

Am 8. März haben wir uns an der Kampagne „Platz für Sorge“ beteiligt. Es gab mehrere kämpferische Mittagspausen in Care-Betrieben in der Woche vor dem 8. März vor dem Uniklinikum, dem Jugend- und Sozialamt und der Kita eines freien Trägers. Die Forderungen der Beschäftigten, die wir bei den Mittagspausen gesammelt haben wurden dann bei einer kreative Platzbesetzung zusammen mit Audiocollage zu unbezahlter Arbeit in Frankfurt am Main am 8. März auf der Hauptwache zentral in der Innenstadt präsentiert. Die Audiocollage kann hier nachgehört werden

An den Aktionen haben sich insgesamt an die 200 Menschen im Alter von 14 bis weit über 60 beteiligt. Bei der Kundgebung und auch bei den Mittagspausen gab es zahlreiche Mitmachmöglichkeiten und so wurde der ganze Platz mit Kreide verschönert und eine Wäscheleine präsentierte die feministischen Forderungen zum 8. März für Passant*innen und lud sie zu Austausch und Diskussion ein. Auch konnten Streikgründe aufgeschrieben und ausgetauscht werden. Dabei haben viele Care-Beschäftigte mit uns geteilt, was sie seit Beginn der Pandemie an ihrem Arbeitsplatz erlebt haben: Verunsicherung, Überforderung, Umstrukturierung, Distanz, Frust und Kontakteinschränkungen. Und es gab auch viel, was Sorge-Arbeitende wütend gemacht hat:

  • Spaltung z. B. Corona-Prämie nicht für alle gezahlt
  • Bevorzugung männlicher Jobbewerber bei gleicher Qualifikation
  • Wachsender Unmut (in der Bevölkerung) trifft die, die helfen, sorgen, pflegen, das ist unfair!

Wir haben auch gefragt, wie sollte es werden? Was wünscht ihr euch? Und das wünschten sich die Care-Worker*innen sollte anders laufen:

  • Respekt
  • Gleiche Bezahlung
  • Gendern!!
  • keine Diskriminierung mehr!!
  • keine sexistischen Kommentare mehr auf der Arbeit
  • Förderung Alleinerziehender
  • die selben Zukunftschancen für alle!

Probleme die u. a. von den Care-Arbeitenden mehrfach angesprochen wurden waren die Unterbezahlung in den Sorgeberufen und die Doppel-/Dreifachbelastung Lohnarbeit, Family-Care, Hausarbeit. Gefordert wurde daran anschließend von ihnen u. a.

  • Mehr finanzielle Unterstützung und Aufwertung von privater Pflegeleistung
  • Gleichwertigkeit (der Geschlechter) am Arbeitsplatz
  • Mehr Parität auf den Führungsebenen
  • Vereinbarkeit von Familien(arbeit) und Beruf

Weil der 8. März für uns der Tag des feministischen Streiks ist war auch streiken ein Thema über das wir gesprochen haben. Dafür würden die Beschäftigten in den Care-Betrieben feministisch streiken:

  • Bessere Bezahlung
  • Wertschätzung
  • Mehr Personal
  • Anerkennung Schichtdienst/Wochenende
  • 30h-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Weitere Aktionen zur Kampagne Platz für Sorge sind geplant u. a. im Kita- und Sozialbereich wenn dort eine Tarifrunde ansteht. Und auch die Vernetzung mit betrieblichen Aktiven aus den Sorgebetrieben möchten wir fortsetzen. Denn nur gemeinsam können wir unsere feministischen Streik Forderungen auf der Straße, im Betrieb und zu Hause durchsetzen!

Auf der Seite des Care-Revolution-Netzwerkes findet ihr auch Berichte von Aktionen aus anderen Städten.