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Redebeitrag 01.05.21

1. Mai Tag der (Sorge-)Arbeit

They say it is love. We say it is unwaged work.

Sie nennen es Liebe. Wir nennen es unbezahlte Arbeit.

Seit Jahrzehnten kämpfen Care-Arbeitende und feministische Bewegungen gegen die fehlende Anerkennung und für eine Umverteilung von Sorgearbeit, doch verändert hat sich wenig. Die unbezahlte Care-Arbeit durchzieht alle Bereiche des täglichen Lebens: Sie findet im Privaten genauso wie in der Lohnarbeit oder in politischer Arbeit statt und umfasst z.B. Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Haushaltsarbeit, eben das Kümmern um die vielen Sachen, die Tag für Tag anstehen. Wir fordern deshalb, bei Arbeitskämpfen mitzudenken: Arbeit ist nicht nur das, was innerhalb des kapitalistischen Systems bezahlt und in die Rente mit einberechnet wird, sich durch Entlohnung und eine Überrepräsentation von Männern im Vergleich zu Frauen charakterisieren lässt. Diese Definition von Arbeit verdeckt die prekäre Situation und Überlastung von Frauen* und Queers und sieht nicht, was diese tagtäglich und häufig in häuslicher Isolation leisten. Care-Arbeit wird ausgebeutet, um den Laden am Laufen zu halten – und diese Ausbeutung betrifft vor allem uns Frauen* und Queers! Darunter insbesondere auch migrantische Personen, die die weiße Schein-Emanzipation an vielen Stellen erst ermöglichen. Und auch im privaten Raum wird ihnen die bezahlte und unbezahlte Sorgearbeit zugeschrieben und überlassen. Dabei stehen unbezahlte und bezahlte Care-Arbeit strukturell miteinander in Verbindung: Auf der einen Seite der Medaille die Care-Tätigkeiten, die unbezahlt und unsichtbar sind, auf der anderen die Care-Arbeit, die schlecht entlohnt wird, an unsichere Arbeitsverhältnisse gebunden ist, in Vereinzelung stattfindet und somit immer weiter prekarisiert wird.

Sie nennen es Liebe, wir nennen es unbezahlte und prekäre Care-Arbeit.

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Redebeitrag 23.03.21

Internationale Solidarität – Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention

[Da wir in unserer Rede oft nur von Frauen* und Mädchen* sprechen und auch die Istanbul-Konvention sich nur an Frauen* richtet, möchten wir hier noch einmal darauf hinweisen, dass patriarchale Gewalt sich nicht nur gegen Frauen sondern insbesondere gegen Lesben, Inter, Nonbinary, Trans- und Agender-Personen (FLINTA*) richtet.]

Wir können uns vielen Dingen der Vorredner*innen anschließen, deswegen werde ich meinen Redebeitrag jetzt radikal kürzen. Unsere Perspektive ist: wir appellieren nicht, sondern wir müssen gemeinsam, entschlossen kämpfen! Und wir sagen, je stärker sich die toxische Männlichkeit in der Türkei aufbäumt, desto entschlossener wird unsere Antwort ausfallen.

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Redebeitrag 12.12.20

Solidarisch durch die Krise

Heute sind auch wir vom Feministischen Streikkollektiv Frankfurt wieder auf der Straße, um mit vielen gegen diejenigen zu protestieren, die ihre Kritik an den Corona-Maßnahmen in ein Geschwurbel von Freiheit kleiden und Seite an Seite mit Nazis und ReichsbürgerInnen marschieren. Wir stellen uns gegen die protestierende Minderheit, die die Realität des Virus und seine Gefährlichkeit nicht anerkennen will. Diese Realität auszublenden bedeutet, das Sterben von Menschen in Kauf zu nehmen. Wenn die Verdrängung zum Prinzip wird, ist sie, ob durch aktives Handeln oder Unterlassen, ein Tötungsmechanismus. Eine solche Haltung kennen wir aus dem Faschismus. Wir wenden uns gegen diejenigen, für die es zu ihrer Vorstellung von Freiheit gehört, sich nicht um die Folgen, die das eigene Verhalten für andere hat, zu scheren. Eine solche Freiheit ist nichts anderes als Rücksichtslosigkeit, sie ist verkettet mit zerstörerischem Handeln und dem Gefährden von Leben.

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Redebeitrag 25.11.20

Tag gegen patriarchale Gewalt

In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau* von ihrem Partner bzw. Ex-Partner getötet. Im Alltag bekommt man davon selten etwas mit: Geschlechtsbasierte Gewalt bleibt meist dort, wo sie passiert, hinter verschlossenen Türen, im vermeintlich Privaten. Das muss sich ändern! Das Private ist politisch und Geschlechtergerechtigkeit kann es nur geben, wenn das Herrschaftssystem Patriarchat in allen Lebens- und Arbeitsbereichen bekämpft und aufgelöst wird.
Über Morde an Frauen* wird immer noch selten berichtet, und wenn, dann verharmlosen die  Darstellungen der Presse das Problem zumeist.
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Redebeitrag 05.11.20

FEURIO! – Demonstration

Für uns als feministische Gruppe ist es unumgänglich, den Zusammenhang zwischen extrem rechten und antifeministischen beziehungsweise frauenfeindlichen Einstellungen aufzuzeigen. Obwohl Antifeminismus Teil jeder extrem rechten Ideologie ist, wird dieser in der medialen Darstellung extrem rechter Gewalttaten dennoch kaum thematisiert oder erst verspätet offengelegt –​​​​​​​ in der öffentlichen Wahrnehmung kommt dieser Aspekt daher viel zu kurz.

Der rechte Brandstifter Joachim S. hat zwischen September 2018 und Juni 2019 zahlreiche Brandanschläge auf linke Wohn- und Kulturprojekte in Frankfurt, Hanau und Schwalbach/Taunus ausgeübt.

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Redebeitrag 27.09.20

Safe Abortion Day – Rede I

Morgen, am 28. September, ist internationaler „Safe Abortion Day“. In Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch eine Straftat und nur straffrei, wenn gewisse Bedingungen, wie die Beratungspflicht und die 12-Wochen-Frist, eingehalten werden. Ärzt*innen, die darüber informieren Abbrüche durchzuführen – wie es etwa Kristina Hänel, Nóra Szász oder Bettina Gaber getan haben – werden durch das sogenannte „Werbeverbot“ des §219a kriminalisiert. Es ist skandalös, dass dieser Paragraph, der seinen Ursprung in der NS-Zeit findet, trotz der starken feministischen Mobilisierung der letzten Jahre einfach weiterbesteht. Doch die Doppelmoral der deutschen Gesetzgebung – und ihre eugenische Geschichte – werden in Anbetracht dessen klar, dass Abbrüche sehr wohl im Falle potenzieller Beeinträchtigungen des Kindes (wie etwa bei Down-Syndrom) ermöglicht werden – und zwar dann als „medizinische Indikation“ ohne eine gesetzliche Frist.

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Redebeitrag 27.09.20

Safe Abortion Day – Rede II

Wir stehen jetzt vor der kroatisch-katholischen Gemeinde, die wie vorhin schon gesagt wurde, ein Hafen der selbsternannten Lebenschützer*innen in Frankfurt ist. Die selbsternannten Lebensschützer*innen versammelten sich heute um 12h vor der Beratungsstelle von pro familia.

Diese Abtreibungsgegner*innen, die seit 2017 in Frankfurt am Main Mahnwachen veranstalten, sind Teil der Bewegung „40 Tage für das Leben“. 2004 in Texas gegründet, fand die Bewegung auf der ganzen Welt Nachahmung und kam über Kroatien und die kroatisch-katholischen Gemeinden auch nach Deutschland. Der Pfarrer der kroatisch-katholischen Gemeinde Offenbach, Tomislav Dukic, stellte die Räumlichkeiten für die Gründung der Initiative zur Verfügung.

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Redebeitrag 25.09.20

Klimastreik

Wir stehen heute hier zusammen am globalen Streiktag von Fridays for Future, gemeinsam mit Migrantifa, BeHeard, Black Power Frankfurt und Fridays for Future Frankfurt. Wir teilen alle ein Ziel: Wir streiken für die Zukunft!

Wir wollen eine Zukunft, wie auch eine Gegenwart, in der es sich lohnt zu leben. Eine Zukunft und eine Gegenwart, in der wir alle gut leben können und wollen! Deshalb: Wir wollen kein Grad mehr. Wir wollen ein Ende der kapitalistischen, kolonialen und patriarchalen Ausbeutung – von Körpern und Territorien. Ein Leben ohne Gewalt und Krieg. Eine Umverteilung von Ressourcen, Macht und Teilhabe. Wir wollen nicht weniger als einen grundlegenden Systemwandel. Für uns heißt Revolution, für die Zukunft zu sorgen.

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Redebeitrag 18.09.20

Auftakt der #Tarifrebellion

Liebe Freund*innen,

wir vom Frauen*streik Bündnis Frankfurt stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten im öffentlichen Dienst! Für uns ist nicht erst seit gestern klar, dass unsere öffentliche Daseinsvorsorge das Rückgrat unserer Gesellschaft ist. Nicht zuletzt während der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig ein gut aufgestellter Öffentlicher Dienst ist. In Gesundheitsämtern, Krankenhäusern, Kitas, Schulen und anderswo wird systemrelevante, verantwortungsvolle Arbeit geleistet. Gerade diese Sorgearbeit, die noch immer größtenteils von Frauen* geleistet wird, muss stärker anerkannt und aufgewertet werden! Sie ist der Sockel unserer Gesellschaft, die Grundlage der Wirtschaft und macht unser Zusammenleben erst möglich. 

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Redebeitrag 08.03.2020

Streikversammlung

Wir begrüßen euch zur feministischen Streikversammlung auf dem Römerberg. Wir sind zusammengekommen am heutigen internationalen Frauen*kampftag, um gegen Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Gewalt zu protestieren. Wir sind hier, um uns gegen das Patriarchat aufzulehnen. Dazu nehmen wir uns den Raum, solidarisieren und vernetzen uns.

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